Vor dem großen Abschlussfest des dreiwöchigen Integrationsprojekts Abenteuerland Heuchelhof mit 270 Kindern und Jugendlichen aus allen Teilen der Stadt, versammelte sich das Betreuungsteam zu einem bunten Gruppenbild. Foto: Otto Kindermann

Das 23. Abenteuerland am Heuchelhof mit etwa 270 Kindern und Jugendlichen zwischen fünf und 15 Jahren aus allen Teilen der Stadt Würzburg ging nach drei Wochen mit einem großen Fest zu Ende.
Ein buntes Bild bot sich, da jeder Teilnehmer der Ferienfreizeit und ihre Betreuer, Teamer und Teamerinnen genannt, zum Abschluss ein T-Shirt in der Farbe ihrer Zeltstadt vom Förderverein geschenkt bekommen hatte. Das Abenteuerland war nach Alter in sieben „Zeltstädte“ in den Farben von Grün bis Lila gegliedert. Auf dem T-Shirt war der Spruch des Jahres gedruckt: „ Läuft bei Dir !!! 2018“.

Der ehemalige Förderverein „Abenteuerland“ hat sich umbenannt in „Integrative und Präventive Kinder- und Jugendprojekte“. Er unterstützt inzwischen sieben solcher Projekte in Würzburg, wie Christine Blum- Köhler, Sozialpädagogin im Sozialreferat der Stadt, berichtete.

Sie leitet und organisiert seit vielen Jahren das Projekt mit über 40 Teamerinnen und Teamern. Seit einigen Jahren gehören auch sogenannte Kleinteamer ab 16 Jahren dazu. Etliche waren schon als Kinder mit Begeisterung im Abenteuerland. Auch bei den Teamern sind viele schon seit Jahren dabei. Meist studieren sie soziale oder pädagogische Berufe und engagieren sich in den Semesterferien in der Jugendarbeit. Manche stehen im Beruf und nehmen sogar Urlaub für das Abenteuerland.

Blum-Köhler betonte, dass Integration und internationale Zusammensetzung das Abenteuerland sowohl bei den Kindern als auch bei den Teamern prägen. Sieben Teamer hatten in diesem Jahr einen Flüchtlingshintergrund. Die Kinder und Jugendlichen kamen aus verschiedenen sozialen Schichten und besuchen unterschiedliche Schulen. Auch Kinder mit Behinderung oder gesundheitlicher Einschränkung waren dabei und benötigten hin und wieder eine besondere Betreuung. Die Teilnehmer hatten unterschiedliche Muttersprachen und Religionen.

In den drei Wochen Abenteuerland kam Verständnis füreinander und für die unterschiedliche Herkunft auf. Einen syrischen Flüchtling hatte Blum-Köhler von Amts wegen kennengelernt und motiviert, im Projekt Abenteuerland als Teamer mitzumachen. Mohamad Almosli (24), Student der Wirtschaftsinformatik an der Uni Würzburg, berichtete im Gespräch: „ Ich konnte hier meine Geschichte erzählen und habe nicht nur Freunde, sondern eine Familie im Team gefunden“.

Beim Abschlussfest spürte man, dass die Kinder gelernt hatten, Regeln einzuhalten. Jede Zeltstadt hatte einen Beitrag mit Slogan und Lied zum übergeordneten Thema des Jahres „Sieben bunte Städte in der Unterwasserwelt“ entwickelt. Meist waren die Gemeinschaften der Unterwasserwelt bedroht und die Kinder mussten als Gruppe einen besonderen Namen und Lösungen finden und den anderen am Schlussfest vortragen. Dabei herrschte respektvolle Ruhe beim Vortrag der jeweiligen Gruppe, anschließend gab es begeisterten Applaus.

Neben der Vorbereitung auf das Abschlussfest war das Abenteuerland durch verschiedene Aktivitäten strukturiert: Es gab unter anderem einen Überraschungstag, ein Bergfest, eine Übernachtung aller Zeltstädte mit Spielen, Schminken, Zaubern sowie Diskotanz im Zirkuszelt. Interessengruppen für Gemeinschaftsspiele, für Walderkundung und für Sport wurden gebildet. Außerdem beschäftigten sich Einzelne mit Malen, Singen, Basteln und Hüttenbauen aus Holzpaletten.

In ihren Abschiedsworten dankte Blum-Köhler dem Betreuerteam, aber auch den Helfern und Sponsoren von außen, die ein so großes Integrationsprojekt erst ermöglichten. Viele der Sponsoren sind von Anfang an dabei: Dank ging an die „Arche“ unter Leitung von Rolf Müßig, die über 300 Mittagessen täglich lieferte und für die persönliche „Hilfe vor Ort“ in medizinischen Notfällen sorgte. Die Firma Danone übernahm den Nachtisch der Kinder, das BRK stellte Zelte und Feldbetten zur Verfügung, die Firma Krainer Kühlwagen und 100 Biertischgarnituren. Die Malteser übernahmen den Fahrdienst für die Kinder und die Feuerwehr Rottenbauer half beim beim Abbau.

Zum Schluss der Feier sangen alle die emotionale Hymne des integrativen Ferienprojekts: „Komm mit ins Abenteuerland und tu´s auf deine Weise. Komm mit ins Abenteuerland; der Eintritt kostet den Verstand“.

Interessierte können Mitglied oder Sponsoren im Förderverein werden oder den gemeinnützigen Verein mit einer Spende unterstützen:
Sparkasse Mainfranken Würzburg
IBAN: DE26 7905 0000 0044 1390 38
BIC: BYLADEM1SWU