Mit einer Aktion werben Kinder für mehr Sauberkeit im Stadtteil Grombühl. Der zehnjährige Matteo macht es den Großen schon mal vor: Entschlossen nimmt er einen Hundekotbeutel und befreit die Lindleinstraße von einem ihrer zahlreichen Hundehaufen.

 

Matteo und seine Freunde vom „Kupschacker-Club“ wollen mit der Aktion „Sauberhaftes Grombühl“ für mehr Sauberkeit im Würzburger Stadtteil werben. Die Lindleinstraße in Grombühl führt direkt zum betreuten Spielplatz Kupschacker. Zweimal wöchentlich kommen bis zu 45 Kinder des „Kupschacker-Clubs“ zu dem beliebten Kindertreff. Die Verschmutzung des Weges durch Müll und Hundekot stinkt ihnen schon lange.

 

Jetzt soll sich das ändern. Vor kurzem stellten die Mädchen und Jungen zusammen mit ihren Betreuern, Heike Hergenröther vom Stadtteilbüro Grombühl, Christiane Matzewitzki von der ARGE Familien und dem Leiter des städtischen Gartenamtes, Dieter Müller, zwei neue Hundekotbeutel-Spender in der Lindleinstraße auf. Bleibt zu hoffen, dass diese auch als solche genutzt werden: „33 dieser Behälter gibt es in Würzburg“, berichtet Gartenamts-Leiter Müller. „Diese müssen jährlich mit bis zu 200 000 Beuteln bestückt werden.“ Was mit all den Tütchen passiere, wisse niemand; dass sie alle ihrem Zweck entsprechend benutzt werden, bezweifelt Müller.

 

Eine Hundehalterin mit ihrem Vierbeiner bekam jedenfalls gleich einen Beutel von den eifrigen Kindern überreicht – vielleicht ein Häufchen weniger. Am Zaun entlang des Weges brachten die Buben und Mädchen außerdem selbstgestaltete Plakate
an. Mit Slogans wie „Wir geben deinem Müll ein Zuhause“ oder „Mein kleiner Bruder nimmt noch alles in den Mund“ sollen Passanten dazu aufgefordert werden, die Lindleinstraße sauber zu halten. „Vor allem für die Jüngsten stellen weggeworfene Zigarettenkippen und Glasscherben eine Gefahr dar“, erklärt Matzewitzki, die in den Kindern „Vorbilder für Erwachsene“ sieht.

 

Heike Hergenröther freut sich indes, dass die Kinder des „Kupschacker-Clubs“ mit ihrem Engagement Akzente im Stadtteil setzen und ihn mitgestalten. Die Aktion stößt auch im Handel auf Unterstützung: Einige Geschäfte in Grombühl haben sich schon bereit erklärt, Plakate der Kupschacker-Kinder aufzuhängen.